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Public Choice: Die Public-Choice-Theorie wendet die wirtschaftliche Analyse auf die politische Entscheidungsfindung an. Sie untersucht, wie das Eigeninteresse und die Anreize des Einzelnen die Ergebnisse der öffentlichen Politik, die Wahlen und das Regierungshandeln beeinflussen. Diese Theorie geht davon aus, dass Politiker, Wähler und Bürokraten rational handeln, um ihre eigenen Interessen zu maximieren und das Verhalten und die Politik der Regierung zu beeinflussen, was oft zu einem Verständnis der öffentlichen Entscheidungsfindung durch eine ökonomische Brille führt. Siehe auch Rationalität, Entscheidungen, Entscheidungsfindungsprozesse, Entscheidungstheorie, Politik, Wirtschaft, Verhaltensökonomik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Wirtschaftstheorien über Public Choice - Lexikon der Argumente

Parisi I 181
Public Choice/Wirtschaftstheorien/Farber: Der Begriff "Public Choice" wird, wie auch verwandte Begriffe, auf vielfältige Weise verwendet (Mashaw 2010(1) S. 19; Gersen, 2010(2), S. 333). Einige Politikwissenschaftler sehen den Begriff im Zusammenhang mit einer bestimmten Denkschule, die auf die Arbeiten von James Buchanan und Gordon Tullock zurückgehen. Sie bevorzugen den Begriff "positive politische Theorie" für das breitere Thema. Rechtswissenschaftler neigen dazu, die Begriffe austauschbar zu verwenden.
Farber: [Für die Untersuchung von Institutionen] (...) können wir dieses terminologische Problem umgehen und Public Choice als Analyse von Regierungs- und politischem Verhalten auf der Grundlage von Modellen individueller Wahl (die gewöhnlich als instrumentell rational angenommen wird) definieren.
Politikwissenschaft: Aus dieser Perspektive ist die Politikwissenschaft weitgehend die Untersuchung von Problemen kollektiven Handelns (Shepsle, 2010(3), S. 355).
Public-Choice-Theorie: Der Begriff "Public-Choice-Theorie" wird oft verwendet, um das Feld zu beschreiben, (...)
Public Choice ist weniger eine einheitliche Theorie als eine Forschungsstrategie (Ginsburg, 2002, S. 132-133). Diese Strategie besteht aus drei Elementen:
(1) die Verwendung von vereinfachten Modellen zur Beschreibung kollektiven Verhaltens,
(2) die Dekomposition des kollektiven Verhaltens in individuelles Verhalten, und
(3) die Analyse des individuellen Verhaltens auf der Grundlage instrumenteller Rationalität.
Ziel dieser Forschungsstrategie ist es, "ein rigoroses und realistisches Verständnis der Entscheidungsfindung in staatlichen Institutionen zu gewinnen" (Jacobi, 2010(5), S. 233). >Sozialwahltheorie
, >Rechtsprechung/Public Choice Theorie.

1. Mashaw, J. (2010). "Public Law and Public Choice: Critique and Rapprochement," in D. A. Farber and A. J. O'Connell, Hrsg., Research Handbook on Public Choice and Public Law, 19-48. Northampton, MA: Edward Elgar.
2. Gersen, J. E. (2010). "Designing Agencies," in D. A. Farber and A. J. O'Connell, Hrsg., Research
Handbook on Public Choice and Public Law, 3 33—361. Northampton, MA: Edward Elgar.
3. Shepsle, K. A. (2010). Analyzing Politics: Rationality, Behavior, and Institutions. 2nd edition.
New York: W.W. Norton & co.
4. Ginsburg, T. (2002). "Ways of Criticizing Public Choice: The Uses of Empiricisms and the Theory in Legal Scholarship." University of Illinois Law Review 4: 1 139-1166.
5. Jacobi, T. (2010). "The Judiciary," in D. A. Farber and A. J. O'Connell, Hrsg., Research Handbook on Public Choice and Public Law, 234—259. Northampton, MA: Edward Elgar.

Farber, Daniel A. “Public Choice Theory and Legal Institutions”. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Wirtschaftstheorien

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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